Schon bald nach der Anlage des Golzheimer Friedhofs im Jahr 1804 entstand der Wunsch der Bürger, diesen Friedhof zu einem schönen und würdevollen Ort zu gestalten. Neben dem für diese bedeutende kommunale Aufgabe zuständigen Stadtrat unter der Führung des Oberbürgermeisters engagierten sich auch die Bürger für die Verschönerung des Friedhofs. In den kirchlichen Gemeinden sammelten sie Spenden für den Bau eines Leichenhauses und die Errichtung eines Hochkreuzes. Aus den Gebühren für die seit 1825 vergebenen Kaufgräber zur Anlage von Erbbegräbnissen wurden die Erweiterung und Verschönerung des Friedhofs in Golzheim bestritten.
Die 1989 erfolgte Gründung des „Fördervereins zur Erhaltung des alten Friedhofs Golzheim e.V.“ war ein weiteres Zeichen bürgerlichen Engagements.
Auch die 2007 entstandene Bürgerinitiative „Rettet den Golzheimer Friedhof“ ist als ein aus der Bevölkerung kommendes Zeichen bürgerschaftlichen Engagements zu verstehen. Diese Bürgerinitiative richtete sich gegen Baupläne der Victoria-Versicherung für ein Bürogebäude in unmittelbarer Nähe des südlichen Friedhofteils an der Fischerstraße. Der schließlich erzwungene Bürgerentscheid erreichte damals allerdings nicht die erforderliche Mehrheit gegen die Bebauung.
Der gleichzeitig mit der Bürgerinitiative gegründete Verein „Rettet den Golzheimer Friedhof e.V.“ setzte sich trotz des Scheiterns des Bürgerentscheides weiterhin für die Erhaltung des Friedhofs und Steigerung seiner Bekanntheit und Wertschätzung ein.
Seit sich die beiden Fördervereine 2011 unter dem neuen Namen „Der Golzheimer Friedhof soll leben e.V.“ zusammengeschlossen haben, können die Bemühungen zur Pflege und Erhaltung des Golzheimer Friedhofs besser koordiniert und wesentlich intensiver durchgeführt werden.
Ein deutliches Zeichen von Bürgerinitiative ist natürlich auch die Übernahme von Patenschaften für Grabmale. So konnten ab 2010 durch Vermittlung des Vereins „Der Golzheimer Friedhof soll leben e. V.“ zahlreiche Patenschaften für Grabmale vom Gartenamt vergeben werden. Die Mitglieder des Vereins übernahmen einen Großteil der Patenschaften.
