"Bis zum Verbot im Jahre 1766 wurden die katholischen Bürger, welche nicht in einer der Klosterkirchen eine Grabstelle fanden, auf dem Friedhof neben der Stiftskirche St. Lambertus beerdigt. Statthalter Graf von Goltstein veranlaßte, daß ein neuer Begräbnisplatz außerhalb der Stadt angekauft wurde, welcher östlich des Glacis zwischen zwei Wegen lag ( Anmerkung: zw. Steinstraße und Grünstraße). Nicht nur die Stiftsherren, auch die Mitglieder der Nachbarschaften, welche die Toten zum Friedhof trugen, beschwerten sich über den weiten Weg. Das Medizin-Kollegium hatte jedoch über die haarsträubenden hygienischen Verhältnisse des alten Friedhofes berichtet, und das gab wohl den Ausschlag. Die neue Begräbnisstätte wurde mit den erforderlichen Anlagen versehen und im März 1769 geweiht.
Infolge der Umwandlung des Geländes in Wohnstraßen im Jahre 1802 mußte einneuer Friedhofsplatz gesucht werden. Maximilian Friedrich Weihe schuf die neue Anlage in Golzheim nördlich Düsseldorfs. Der Platz lag etwas erhöht über dem Binnenwasser, das zwischen der Golzheimer Insel und dem festen Ufer lag. Er war 12 Morgen groß und von einer lebenden Hecke und Pappeln eingeschlossen, nur nach dem Rhein zu lag er offen. Die Eingänge waren am nördlichen und südlichen Ende, in der Mitte durchschnitt ein breiterer Weg das lange Viereck, das aus acht Feldern bestand; die Räume zwischen den Hecken und dem rundum laufenden Weg war für Grüfte vorbehalten.
Der neue Friedhof war für Katholiken und Protestanten, wenn auch auf getrennten Feldern, bestimmt. Bisher hatten die beiden protestantischen Gemeinden eigene Friedhöfe bei Derendorf benutzt. Die alten Friedhöfe wurden versteigert (Anmerkung: der Derendorfer Friedhof ist heute vom St.Vinzenz-Krankenhaus überbaut, der zweite, gleichzeitig aufgehobene Friedhof lag am Schnittpunkt von Duisburger-, Kaiserswerther- und Nordstraße, wurde 1811 aufgehoben), der Golzheimer Friedhof wurde danach auch von der Garnison benutzt. 1816 war die erste Vergrößerung nötig, 1828 sollte ein kleines Leichenhaus an der Südseite errichtet werden."