Karl Immermann war Jurist. Er wurde in Magdeburg geboren, studierte in Halle und Münster und trat als Richter in den preußischen Staatsdienst ein. 1827 wurde er als Amtsgerichtsrat nach Düsseldorf versetzt. Hier entfaltete er neben seinem Beruf sein literarisches Talent und widmete sich durch die Gründung eines Theatervereins dem kulturellen Leben. Er ließ sich vom Amt freistellen und übernahm 1832 das Theater am Marktplatz, wo er eine „poetische“ Musterbühne einrichtete. Diese bestand allerdings nur bis 1837 und musste wegen einer Schuldensumme von 4000 Talern geschlossen werden.
Erfolgreicher war Immermann als Dichter und Schriftsteller. So verfasste er mehrere Theaterstücke, wie z.B. „Andreas Hofer“. Er schrieb die Romane „Epigonen“ und „Münchhausen“. Noch heute sind seine stimmungsvollen Gedichte lesenswert. 1840 veröffentlichte er die autobiographische Schrift „Düsseldorfer Anfänge – Maskengespräche“, die die biedermeierliche Kulturszene während des Karnevals beschreibt. Als Freund des Akademiedirektors Wilhelm von Schadow trug er durch seine Publikationen zur Bekanntheit der Düsseldorfer Malerschule vor allem in Berlin bei.
Immermann widmete sein Drama „Friedrich II.“ 1827 seinem Freund Schadow, der seinerseits ein Porträt malte, das ihn als Dichter im antiken Stil mit Schriftrolle und Lorbeerzweig in einem Tondo (Rundbild) darstellt. Über dieses Bildnis von 1828 schrieb Immermann an seine Mutter: „Das Portrait ist ganz vortrefflich und Du wirst Dich wundern, wie ein wahrer Künstler auch ein an sich häßliches Gesicht vorteilhaft aufzufassen vermag.“
Das Grab Immermanns würdigte Ferdinand von Freiligrath in einem Gedicht:
Such ihn nicht auf in einer Fürstengruft,
Er hat ein Grab in frischer Rheinesluft;
Das Land der Berge sendet Waldeshauch,
Dem jungen Gras, dem jungen Rosenstrauch,
Die es umweht Frei netzt es Tau und Wolke –
Bei Fürsten nicht, er ruht bei seinem Volke.